Der Neubau des Albrecht-Dürer-Berufskollegs lag seit jahrelang auf Eis, gehörte aber seit 2014 zu den Prioritäten der Ampel-Kooperation. Jetzt legten OB Thomas Geisel und Vertreter der IDR endlich den Grundstein in Paulsmühle, das zum neuen Wohnquartier „Neue Paulsmühle“ rundum den Schulneubau für 4700 Lernende und nahe dem künftigen RXX Halt in Benrath entstehen wird.
Die Grundsteinlegung für die neue Albrecht-Dürer-Schule ein Signal für den Bildungsstandort Düsseldorf gesetzt. Das mit 4700 Lernenden größte handwerklich orientierte Berufskolleg Düsseldorfs im dualen Ausbildungssystem erhält im Stadtteil Benrath einen Neubau mit Sporthalle mit rund 25.000 m² Bruttogrundfläche. Das 70-Millionen-Euro-Projekt soll im zweiten Quartal 2018 fertiggestellt sein. Die Schule ist als zentrales Element des Wohnquartiers „Neue Paulsmühle“ geplant, für dessen Entwicklung die Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR AG) verantwortlich zeichnet.
Die Albrecht-Dürer-Schule braucht bereits seit einigen Jahren einen neuen Standort. Das heutige Gebäude am Fürstenwall wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet, im 2. Weltkrieg stark beschädigt und 1952 wieder aufgebaut. 1961 erhielt die Schule eine Erweiterung an der Florastraße. Das Gebäude ist insgesamt stark sanierungsbedürftig und wurde erstmals 2006 in den Masterplan Schulen aufgenommen. Eine Sanierung würde zwar die baulichen Mängel beseitigen, jedoch weder den über die genutzten Flächen hinaus bestehenden Raumbedarf decken, noch eine zukunftsweisende Ausstattung und Zuordnung der einzelnen Fachbereiche ermöglichen. Ebenso bliebe das Defizit an Sportübungseinheiten bestehen. Nun erhält das Berufskolleg bis zum Frühsommer 2018 einen maßgeschneiderten Neubau im Stadtteil Benrath, der als integraler Bestandteil der Quartiersentwicklung „Neue Paulsmühle“ angelegt ist.
Ekkehard Vinçon, Technischer Vorstand der IDR AG: „Wir entwickeln hier im Düsseldorfer Süden auf einem ehemalig industriell geprägten, schon lange brach liegenden Grundstück ein Quartier, das einerseits wichtigen Wohnraum schafft und andererseits den Bildungsstandort Düsseldorf stärkt: mit einem Schulgebäude, dessen innovative Architektur gemeinsames Lernen optimal unterstützt. Insgesamt eine Entwicklung von großer städtebaulicher Bedeutung. Ein großartiges Konversionsprojekt, das die Belange aller Anlieger, auch der nördlich liegenden Industrieunternehmen, berücksichtigt.“ Die städtische Immobilien-Projektentwicklungsgesellschaft investiert rund 70 Millionen Euro in den Neubau auf ihrem eigenen Grundstück.
OB Thomas Geisel: „Was lange währt, wird endlich gut! Wir freuen uns sehr, heute den Grundstein für die neue Albrecht-Dürer-Schule legen zu können. Mit dem Schuljahr 2018/2019 kann dieses allen pädagogischen Ansprüchen genügende und auch städtebaulich, wie ich finde, hochattraktive Berufskolleg endlich seinen Betrieb aufnehmen. Das bereichert nicht nur unser Bildungsangebot, sondern wird auch für den gesamten Stadtteil neue Impulse liefern!“
Gebäudekonzept unterstützt das Lernen
Auf einem Teilgrundstück des Gesamtareals „Neue Paulsmühle“ entwickelt die IDR AG ein Schulgebäude, das den rund 1.500 täglich anwesenden Schülerinnen und Schülern auf rund 15.000 m2 Nutzfläche viel Raum für konzentriertes Lernen bietet: Der dreigeschossige, ringförmige Baukörper verfügt über 78 allgemeine Unterrichtsräume, die zum begrünten Innenhof ausgerichtet sind. Die Fach- und Verwaltungsbereiche liegen zur Außenseite und sind mit Schallschutzverglasung versehen. Zur Planung gehören auch ein Selbstlernzentrum samt moderner Mediathek, eine Aula für bis zu 200 Personen, eine Mensa sowie ein großzügiges Foyer. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei konzipiert. Eine angegliederte Dreifachsporthalle ermöglicht den Schülerinnen und Schülern ausgleichende Bewegung und soll auch von Sportvereinen genutzt werden können. Ein Parkhaus mit 250 Stellplätzen für Lernende und Lehrkräfte an der Albrecht-Dürer-Schule ist ebenfalls vorgesehen.
Verbindende Architektur mit neuem Quartiersplatz
Mit einer Ziegelfassade wird die Gestaltung der Schule den industriellen Charakter der ursprünglichen Gebietsnutzung aufnehmen. Akzentuierende Fassadenelemente aus Glas lassen die Erschließungs- und Aufenthaltsbereiche transparent und einladend wirken. Dank einer Architektur mit viel Tageslicht wird ein helles, großzügiges Foyer entstehen, das sich auch optisch zum Vorplatz hin öffnet. Dieser ist als lebendiger Quartiersplatz angelegt, der für die Schule und die Wohnnutzung gleichermaßen Adresse bildet. Eine großzügige Freitreppe wird auch die bestehende Unterführung – die fußläufige Verbindung zum Benrather Bahnhof und Ortskern – an diesen Platz anschließen und so für eine deutliche Aufwertung der Wegebeziehung sorgen. Sie ist zukünftig durch eine gradlinige Weiterführung des Tunnels und großräumige Aufweitung besser einsehbar.
Schulstandort mit optimaler Anbindung
Die Standortfrage für die neue Albrecht-Dürer-Schule war viele Jahre ungelöst. Die IDR hat in Eigeninitiative im Frühjahr 2015 eine Machbarkeitsstudie für die Realisierung der Schule und der parallelen Entwicklung des Gebietes erarbeitet, die alle damit zusammenhängenden Fragen positiv beantworten konnte. Auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudie hat der Rat der Landeshauptstadt
daraufhin die Standortfrage zugunsten des rund 20.000 m2 großen Teilgrundstücks der IDR AG an der Paulsmühlen- und Telleringstraße in Benrath entschieden. Genau dort lässt sich ein architektonisches Konzept realisieren, das die Schule als zentrales Element einer integrierten Quartiersentwicklung innerhalb der vorhandenen Stadtteilstrukturen Benraths vorsieht. Das Zentrum des Stadtteils Benrath wird von dieser Entwicklung nachhaltig profitieren. Ein
Standortvorteil ist auch die sehr gute verkehrstechnische Anbindung: Mit dem Pkw ist die Schule über die Münchener Straße, die Autobahnen A59 und A46 sowie die B228 erreichbar. Über den nah gelegenen Bahnhof Benrath ist der Anschluss an überregionale Bahnlinien gegeben, ebenso wie an S-Bahn-, Straßenbahn- und Buslinien für den Nahverkehr, in Zukunft auch mit dem RRX.
Um das ehemals industriell genutzte Areal für eine Quartiersentwicklung nutzbar zu machen, war eine Bodensanierung nötig. Die erforderlichen Maßnahmen werden seit Frühjahr 2016 in enger Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt Düsseldorf durchgeführt und sind für das Teilgrundstück der Schule, Sporthalle und des Parkhauses bereits abgeschlossen.