„Seit 28 Jahren komme ich regelmäßig zum Angermunder See, um mich hier zu entspannen, Sonne und Natur zu genießen, ein Picknick zu machen und Freunde zu treffen. Dass dies nun plötzlich so nicht mehr möglich sein soll, möchte ich nicht widerspruchslos hinnehmen.“ Dies sagt Jörg Ballhorn von der neugegründeten Bürgerinitiative „Angermunder See – besser für alle“.
Zusammen mit seinen Mitstreitern wendet sich Ballhaus gegen die Pläne der Stadt Düsseldorf, einen Großteil des Angermunder Sees für die Öffentlichkeit unzugänglich zu machen. Unter anderem sollen eine Anglerzone und ein Naturschutzgebiet dafür sorgen, dass der Zugang zum Ufer des Sees nur noch an wenigen Stellen für die Bürger möglich ist.
„Das ist völlig überflüssig!“ meint Dr. Petra Kues-Kalkreuter von der Bürgerinitiative: „Der Angermunder See ist bereits in ein Landschaftsschutzgebiet eingebettet, so dass umfangreicher Naturschutz gewähreistet ist. Und ein weiteres Gebiet für Angler braucht wirklich niemand in Angermund, hier gibt es bereits drei Seen, die ausschließlich von Anglern genutzt werden dürfen."
Der Zorn der Aktivisten ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es in der Stadt Düsseldorf keinen einzigen Badesee gibt, der für die Bürger frei zugänglich ist.
Nur am Unterbacher See existieren zwei kostenpflichtige Freibäder, die aber zur Sommerzeit völlig überfüllt sind.
In den letzten Jahren hatte es Beschwerden von Anwohnern über die Parkplatzsituation in Angermund gegeben – die Besucher des Sees würden an heißen Sommertagen das gesamte Viertel zuparken und zudem Müll hinterlassen. Deshalb aber gleich den ganzen See zu sperren, halten die Initiatoren der Bürgerinitiative aber für völlig abwegig:
„Hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet!“ meint Frank Hoffmeier von der Bürgerinitiative. „Durchfahrtsverbote und Anwohnerparken könnten die Situation rasch entschärfen.“
Außerdem würden, so Hoffmeier, zahlreiche Angermunder Bürger den See selber zum Schwimmen, Sonnenbaden und für den Auslauf ihrer Hunde nutzen.
Um ihren Protest zu formulieren, haben die Mitglieder der Bürgerinitiative eine Online-Petition auf der Plattform OpenPetition ins Leben gerufen:
Die Petition soll den Verantwortlichen verdeutlichen, dass viele Bürgerinnen und Bürger von der Politik erwarten, dass eines der schönsten und kostbarsten Naherholungsgebiete der Stadt Düsseldorf nicht einfach geschlossen werden darf.