Bekannt ist, dass die 7-Tage-Inzidenzzahlen nicht stimmten in den vergangenen Tagen, weil es Probleme bei der Meldung der Neu-Infektionen gab. Was erschreckt und den traurigen Zustand der nicht vorhandenen Digitalisierung zeigt: Teile dieser ja doch wichtigen Zahlen über Neuinfektionen werden tatsächlich per Fax weiter gegeben.
OB Dr. Keller sagte, die Tagesinzidenz liege gerade bei 151,2. In Krankenhäusern werden 155 Patient:innen behandelt, davon 48 auf Intensivstationen. In den Sana-Kliniken in Benrath sind neun Patient:innen und vier Mitarbeiter:innen positiv auf Corona getestet, die britische Variante des Virus wurde nachgewiesen.
Nur 13 Intensivbetten sind frei, für alle Patient:innen, auch jene, die nach Operationen überwacht werden müssen. Die Uniklinik hat bereits angekündigt, dass nicht notwendige Operationen verschoben werden.
Gespräch mit Merkel
Keller hob hervor, dass er kürzlich länger mit der Kanzlerin gesprochen habe. Merkel habe erwähnt, dass für die ersten 10 Millionen Impfungen drei Monate nötig waren, für die nächsten 10 Millionen Impfungen nur 3 Wochen. Das zeige die Fortschritte der Impfkampagne, und, so Keller, „wir könnten in Düsseldorf noch schneller werden.“
Allerdings beziehen sich diese Zahlen nur auf die Impfungen im Impfzentrum, nicht auch auf die Impfungen bei den Hausärzten.
Impfzentren laut WDR bis 13mal so teuer wie Hausärzte
Die beklagen, dass nicht genug Dosen für sie bereit stünden. Nun sollen nächste Woche zwei Millionen Impfdosen für die Hausärzte ausgeliefert werden. Das macht nach Kassenärztlicher Vereinigung 48 Impfdosen pro Woche pro Praxis. Der WDR meldet nun: Die Ärzte erhalten 20 Euro pro Impfung, in den Impfzentren kostet eine Impfung das 2,7 bis 13-fache, laut WDR 53 bis 256 Euro.
Laut Keller gibt es die Bitte an das Land, dass die priorisierten Gruppen jetzt schneller freigegeben werden, damit es schneller voran gehe.
Laut Stadtdirektor Burkhard Hintzsche gibt es mehr als 310 kostenlose Testmöglichkeiten in der Stadt. In den Sozialräumen der Stadtbezirke 6, 8 und 9 (unter anderem Unterrath, Eller, Reisholz) soll mit einem Testfahrzeug die mobile Testung ausgeweitet werden. Keller rechnet damit, dass am Wochenende die kritische Inzidenzzahl von 165 erreicht sein wird.
Sehr viele Infektionen bei den Jungen
Das Corona-Virus infiziert immer mehr junge Menschen. Die Inzidenzzahlen liegen in dieser Altersgruppe bis 14 Jahren teilweise bei über 200. Die Stadt beobachte täglich die Entwicklung und werde darauf reagieren, so Keller. StD Hintzsche erinnerte daran, dass die jetzigen Zahlen ja abbilden, was vor 10 bis 14 Tagen an Infektionen geschehen sei.
Zur Zeit sind laut Stadt offfiziell 303 Schüler und Schülerinnen als infiziert gemeldet.
Bei den 5 bis 14-Jährigen liegt die Fallzahl bei 1280.
Einschränkungen bei Inzidenz von mehr als 165 und Verweilverbot
Bei einer Inzidenz von 100 sind private Kontakte auf einen Haushalt plus eine Person beschränkt (Kinder bis 14 Jahren ausgenommen, trotz der hohen Infektionszahlen).
Ab Inzidenz 165 gibt es keinen Präsenzunterricht in Schulen mehr, außerdem wird eine Ausgangsbeschränkung ab 22 Uhr gelten.
Die bisherige Maskenpflicht wird auch jetzt weiter gelten.
Laut Ordnungsdezernent Christian Zaum werden Polizei und Ordnungsdienst OSD sich für die Kontrollen in der Stadt aufteilen.
Eventuell werde es ab 17 Uhr ein Verweilverbot am Rheinufer geben, am Wochenende bereits ab 12 Uhr.