Corona: Lockerungen bei Inzidenz unter 100

Corona: Inzidenz unter 100, Lockerungen ab Freitag, Kritik am Land

Von Jo Achim Geschke |

Aussengastronomie

Außengastronomie am Uerige / Archivfoto © Jo Achim Geschke

Jetzt kann man überall in der Stadt das Aufatmen hören: Ab Freitag fallen viele Einschränkungen im Alltagsleben fort, von Kneipenbesuch bis Shoppen. Denn dann ist der Inzidenzwert an sieben Tagen unter 100 gefallen. Vieles ist wieder möglich, es bleiben aber Vorsicht und Rücksicht, denn weiterhin gilt Maskenpflicht, Abstandhalten und immer wieder Hände waschen. Gute Karten hat, wer vor gut 14 Tagen zum zweiten Mal geimpft wurde : Dann ist beispielsweise Einkaufen ohne Test möglich. Ab 31. Mai sollen alle Schulen wieder öffnen – was nicht nur auf Zustimmung stößt.

OB Dr. Stephan Keller erläuterte gestern in der wöchentlichen Pressekonferenz zu Corona die Zahlen und die Auswirkungen. Der Inzidenzwert liegt heute, 20. Mai, bei 63, es gab aber bisher auch 408 an Corona Gestorbene. Aktuell liegen 52 Menschen auf den Intensivstationen.  Erschreckend hoch ist die Zahl der infizierten15 bis 34-Jährigen mit 8231 Erkrankten. In den Schulen wurden im Mai bisher 278 Schüler:innen positiv auf Corona getestet.

OB Keller lobte die Düsseldorfer, da sie mehrheitlich mit Disziplin und Einhaltung der Regeln dazu beigetragen hatten, dass die Inzidenz unter 100 sinkt. Optimismus sei angezeigt, aber:

„Gemeinsam können wir es schaffen, die Inzidenzwerte noch unter 50 zu drücken“, meinte OB Keller.

Zudem seien rund 330.000  Düsseldorfer:innen inzwischen schon  geimpft, davon 70.707 mit der zweiten Impfung. Auch viele Wohnungslose und Bewohner:innen von Unterkünften nach den Asylbewerber-Bestimmungen sind inzwischen geimpft worden.

Am 7. Juni  soll nun die Priorisierung beim Impfen wegfallen. Das wird wahrscheinlich zu heftigem Andrang bei den Impfstellen führen.

OB Keller hielt sich mit der Kritik dem Land gegenüber nicht zurück: „Wir erwarten jetzt ganz klar, dass wir den nötigen Impfstoff auch wirklich bekommen.“ Zurzeit fehlten da aber Informationen vom Land. Und : "Hier passen Verwaltungshandeln und Verwaltungspraxis nicht zusammen.“, so OB Keller in Richtung Landesregierung.

Was jetzt gilt

Ab Freitag reichen in der Rheinbahn laut Ordnungsdezernent Christian Zaum die einfachen medizinischen Masken als Schutz aus. NDOZ.de meint allerdings: Nehmen Sie lieber die FFP2-Masken, die schützen weitaus mehr.

Auszug aus der NRW CSchVo , Seite des NRW-Ministeriums:

Kontakte:  „Erlaubt sind Treffen zwischen beliebig vielen Personen des eigenen Haushalts mit einer weiteren Person (plus Kinder bis einschließlich 14 Jahre sowie Geimpfte und Genesene) aus einem anderen Haushalt. Geimpfte oder Genesene können auch aus weiteren Haushalten dazukommen. Außerdem sind wieder Treffen von höchstens insgesamt fünf Personen (plus Kinder bis einschließlich 14 Jahre sowie Geimpfte und Genesene) aus zwei Haushalten zulässig. Auch hier gilt, dass Geimpfte oder Genesene auch aus weiteren Haushalten dazukommen können. Sind alle zusammenkommenden Personen nach den dafür geltenden Vorschriften als geimpft oder genesen anzusehen, so besteht für diese Zusammenkunft keine Begrenzung der Personenzahl oder Haushalte.“

Einkaufen außerhalb des Lebensmittelhandels u.ä. ist mit Nachweis eines Tests möglich. Ein Test „darf zum Zeitpunkt des Besuchs oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung höchstens 48 Stunden zurückliegen.“

Wie im Bundesinfektionsschutzgesetz festgelegt, stehen Geimpfte und Genesene negativ Getesteten gleich, zudem werden sie bei Personenbegrenzungen nicht mitgezählt. Einkaufen ist ab Freitag also mit Impfausweis (letzte Impfung muss 14 Tage zurückliegen) oder Nachweis einer Genesung möglich,

Der Betrieb von Restaurants, Gaststätten, Imbissen, Kneipen, Cafés, Kantinen, Mensen und anderen gastronomischen Einrichtungen ist im Außenbereich und mit negativem Testergebnis für Gäste und Bedienung zulässig.

Ab Freitag können die Terrassen von Kneipen und Restaurants wieder geöffnet werden. Am Rheinufer werden die Tische an den Kasematten und in der Altstadt längst vorbereitet. Ordnungsdezernent Christian Zaum geht davon aus, dass etwa 60 Prozent der Kneipenwirte öffnen werden.

Andere fragen sich, ob bei dem schlechten Wetter Personal- und Materialkosten nicht gedeckt werden und zum Minusgeschäft führen werden.

Ordnungsdezernent Zaum kündigte an, dass Ordnungsdienst OSD und Polizei Streifen gehen werden, vor allem abends am Rheinufer.

Private Feiern sind bei einer Inzidenz von über 50 noch nicht wieder zulässig.

Infos des NRW-Miniteriums unter https://www.land.nrw/de/wichtige-fragen-und-antworten-zum-corona-virus