Von den Infizierten in Düsseldorf werden 136 in Krankenhäusern behandelt, davon 44 auf Intensivstationen. Damit waren in der Landeshauptstadt laut Stadtverwaltung heute Vormittag nur sechs Intensivbetten frei.
OB Dr. Stephan Keller wollte zwar wie berichtet eine teilweise Öffnung in der Stadt erreichen, dass ist jetzt aber glücklicherweise vom Tisch. Dennoch gilt die „Testoption“ des Landes noch bis Sonntag.
Intensivmediziner und Experten wie der Epidemiologe Karl Lauterbach MdB haben bereits seit mehr als zwei Wochen davor gewarnt, dass es ein exponentielles Wachstum der Infektionen geben wird. Heißt: Das medizinische Personal, die Krankenschwestern und Ärzte auf den Intensivstationen, kommen an ihre Grenzen oder sind bereits darüber hinausgegangen, es droht eine Triage, die jeder in den Kliniken vermeiden will. Denn klar ist auch, dass jene Menschen, die sich jetzt anstecken und einen schweren Verlauf haben, in etwa 14 Tagen auf den Intensivstationen liegen werden.
Intensivmediziner haben längst gewarnt, dass dieser jetzige dramatische Zustand eintreten wird. Aber vor allem Landespolitiker haben auf die Warnungen zu spät reagiert.
In Düsseldorf beinhaltet die Verordnung der „Notbremse“ unter anderem die Schließung der Museen und Kulturinstitute und den Stopp von "Click & Meet"-Angeboten im Handel. Ausgenommen von Schließungen sind Läden des täglichen Bedarfs wie Supermärkte.
Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche: "Wir haben es bereits mit einem exponentiellen Wachstum zu tun, das heißt: die Belastung der Kliniken wird weiter zunehmen. Daher werden wir morgen mit den Krankenhäusern über das weitere Vorgehen beraten. Gleichzeitig hoffen wir mit dem nun angezogenen Tempo bei den Impfungen weitermachen zu können und diese Woche 20.000 Impfungen vorzunehmen, das ist jedoch weiterhin abhängig von der Lieferung des Impfstoffes.“
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: "Wir haben die in der Coronaschutzverordnung des Landes vorgesehene Testoption für die Landeshauptstadt Düsseldorf per Allgemeinverfügung bis Sonntag befristet. Eine Verlängerung ist angesichts des Infektionsgeschehens und insbesondere der Lage in den Kliniken leider nicht zu verantworten. Führende Intensivmediziner haben aufgrund dieser Entwicklungen die Großstädte aufgefordert, sofort zu handeln - und das tun wir.“
Dazu kommen selbstredend die Möglichkeiten, die Hausärzte mit einer hohen Zahl von Impfungen bieten könnten – wenn denn Impfstoffe auch die Hausärzte erreichen.
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