Der DGB der Region muss „ schweren Herzens die 1. Mai Kundgebungen in Düsseldorf, Velbert, Hilden, Neus und anderen Städten der Region dieses Jahres leider absagen“, so Vorsitzende Sigrid Wolf. „Nächstes Jahr werden wir wieder hoffentlich mit vielen Menschen die Straßen und Plätze füllen und den 1. Mai feiern: Das – weltweit – größte Fest der Solidarität.“ Es sei eine „historisch einmaligen Entscheidung“. Neben OB Thomas Geisel ruft auch DGB Vorsitzende Wolf zur Solidarität auf: Heute aber gilt es erst einmal jenen aufs allerherzlichste zu danken, die uns tagtäglich – mit hohem Risiko für die eigene Gesundheit – vor dem Virus schützen, unsere Versorgung gewährleisten und die öffentliche Sicherheit aufrechterhalten. Wir müssen sie unterstützen, wo immer möglich! Ob Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, die Kassiererinnen und Kassierer im Supermarkt, die Einsatzkräfte bei Polizei, Feuerwehr und Rettungs-diensten, die Beschäftigten bei Ver- und Entsorgungsdiensten, LKW- und Bus-Fahrerinnen und -Fahrer oder das Zugpersonal. Sie alle verdienen unseren Respekt und unsere Solidarität. Wir alle müssen uns jetzt dafür einsetzen, dass ihre Arbeit angemessen gewürdigt wird und sie anständige Arbeitsbedingungen haben.
Die Solidarität der Gesellschaft brauchen aber auch diejenigen, die von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besonders betroffen sind, die um ihre Existenzgrundlage fürchten oder um die ihrer Familien, die von Betriebs-schließungen, Kurzarbeit oder Geschäftsaufgabe bedroht sind. Viele Menschen müssen zuhause arbeiten und sich gleichzeitig um ihre Kinder kümmern. Wir müssen dafür sorgen, dass ihr Arbeitsplatz und ihr Einkommen gesichert bleiben. Wir warnen Arbeitgeber vor jedem Versuch, die Situation zu missbrauchen und Arbeitnehmerrechte einzuschränken! Wir fordern von der Politik, dass sie alle notwendigen Mittel zur Überwindung der Krise mobilisiert“ so Wolf weiter.
Hilfsfond für Unternehmen: Erste Finanzhilfen fließen am Montag, städtische Wirtschaftsförderung informiert
Akut von einer Insolvenz bedrohte Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf können seit Mittwochnachmittag, 18. März, eine pauschale Finanzhilfe als Überbrückung beantragen. Ursächlich müssen Antragssteller den Zusammenhang mit der Corona-Pandemie über einzureichende Unterlagen im Antrag nachweisen. Diese Überbrückung wird angeboten, bis andere Unterstützungsprogramme von EU, Bund und Land greifen. Das kommunale Angebot werde rege wahrgenommen, so die Stadt. Bis Freitag, 20. März, 16 Uhr, sind rund 200 Anträge eingegangen. Die ersten Zahlungen werden bereits am Montag, 23. März, angewiesen. Die Information zur Gewährung erhalten die Antragsteller ebenfalls kommenden Montag, heißt es.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Wirtschaftsförderung, Kämmerei, Steueramt und Stadtkasse haben in kürzester Zeit ein Verfahren zur Bewilligung und Auszahlung der Hilfsmittel aufgesetzt. So helfen wir den Unternehmen schnell und verschaffen ihnen etwas Luft, bis die Angebote von Land und Bund greifen. Außerdem können in Bedrängnis geratene Unternehmen eine Stundung ihrer Gewebesteuern beantragen."
Antragsformulare, weitere Informationen und Kontaktdaten hat die städtische Wirtschaftsförderung online zusammengestellt unter
www.duesseldorf.de/wirtschaftsfoerderung/corona.html
Die Wirtschaftsförderung hat umgehend auf die neuen Herausforderungen reagiert: Innerhalb kürzester Zeit hat sie einen großen Teil des Betriebes umgebaut zu einem Informationsdienst mit Rückruf-Service.
"Wir haben alle Kolleginnen und Kollegen technisch so ausgestattet, dass jeder von überall aus E-Mails empfangen und telefonieren kann", so Theresa Winkels, Amtsleiterin der Wirtschaftsförderung. "Kontinuierlich recherchieren wir Möglichkeiten und Empfehlungen für die Düsseldorfer Wirtschaft, welche Rahmenbedingungen aktuell in unserer Stadt bestehen und was man in dieser Krise tun kann, wenn man in Bedrängnis ist. Durch viele Home Office-Lösungen sind wir komplett handlungsfähig und sammeln gerade wertvolle Erfahrungen."
Die Infoline ist werktags von 9 bis 18 Uhr zur erreichen. Dort können bereits eine ganze Reihe von Fragen beantwortet werden. Bis 15.45 Uhr am Freitag wurden 116 Beratungen am Telefon durchgeführt.
• Rückruf-Service: business@duesseldorf.de - "Schreiben Sie uns Ihr Anliegen - wir rufen zurück."
• Infoline: werktags 9 bis 18 Uhr unter 0211-8990136
Internationales Festival „Theater der Welt“ auf 2021 verschoben
Das Internationale Festival „Theater der Welt“ wird nicht wie geplant vom 14. bis 31. Mai 2020 stattfinden, sondern soll auf den Juni 2021 verschoben werden. Diese Entscheidung haben die Förderer des Festivals (das Land Nordrhein-Westfalen und die Landeshauptstadt Düsseldorf in Abstimmung mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien) mit den Veranstaltern des Festivals (Internationales Theaterinstitut/ITI und Düsseldorfer Schauspielhaus) vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Entwicklungen durch das Corona-Virus getroffen. Eine weitere Planung und Umsetzung des umfangreichen internationalen Programms mit rund 400 beteiligten Künstlerinnen und Künstlern von allen Kontinenten ist unter den derzeit verhängten Bestimmungen zum internationalen Reiseverkehr und für die Visa-Vergabe nicht mehr möglich. Internationale Koproduktionen und Kooperationen sind ein wesentlicher Bestandteil des Festivals.
Hilfen für Wohnungslose
Düsseldorf ist ohnehin im allgemeinen eine Stadt der Solidarität. Ab Montag dient die städtische Kantine an der Willi-Becker-Allee 7 als Verteilstelle für den Streetwork Verbund. Düsseldorfer Gastronomiebetriebe übernehmen die Belieferung mit Lebensmitteln, ab Montag werden Lebensmittelpakete verteilt.
"Ab Montag dient die städtische Kantine an der Willi-Becker-Allee 7 als Verteilstelle für den Streetwork Verbund. Düsseldorfer Gastronomiebetriebe übernehmen die Belieferung mit Lebensmitteln. Der Party-Service Fröhlich beliefert ab Samstag die Tagesstätten sowie einige Notunterkünfte. Die Brauerei Schumacher übernimmt die Versorgung der Aldekerkstraße sowie die Belieferung des Drogenhilfezentrums und von Flingern mobil. Andere Einrichtungen wie der GuteNachtBus, die Armenküche oder fiftyfifty habe ich darüber informiert, dass sie ihre Bedarfe und Fragestellungen an die Stadt übermitteln können. Zudem arbeiten wir an weiteren Objekten, um die Tagesstätten zu entlasten und die Belegung in den Notschlafstellen zu entzerren", erklärt Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration.
(Autor Jo Achim Geschke mit Material der Uni-Klinik und der Stadt)