Sie sind teuer, auch mit Förderung, nicht jeder Bürger kann sie in eigener Garage oder im Hinterhof sicher abstellen, und die Zielklientel bei Privatpersonen ist wohl eher bei den gutsituierten Grün-Wähler:innen oder Menschen mit Haus und Grundstück zu finden. Aber sie entspannen zweifellos etwas die Luftbelastung in der Stadt.
Allerdings bestehen bereits Ansätze zu einem anderen Lieferverkehr von KMU, die vor allem in der Innenstadt die Zulieferung von Material und Waren mit Dutzenden von LKW auf ein umweltschonendes Maß weniger Lastwagen verringern würden. Besonders der Logistikunternehmer Holger te Heesen hat sich dabei einen Namen gemacht. (NDOZ.de berichtete mehrfach, Link zu Incharge https://www.incharge.city/ )
Auch die Stadt wirbt schon seit längerem für einen anderen Lieferverkehr, siehe https://www.duesseldorf.de/umweltamt/
Durch das Förderprogramm sollen nun laut Stadt in Düsseldorf ansässige kleine Unternehmen bis zu einer Betriebsgröße von neun Mitarbeitenden, zudem Vereine und Privatleute angesprochen werden, die weder nach den Förderrichtlinien des Bundes, noch denen des Landes Nordrhein-Westfalen förderfähig sind. Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der Anschaffungskosten, maximal 2.500 Euro.
"Lastenräder werden bereits erfolgreich von Transport- und Logistikunternehmen, aber auch von Familien eingesetzt. Sie sind bestens geeignet im innerstädtischen Verkehr die Fahrt mit dem Auto zu ersetzen", erklärt Ingo Pähler, stellvertretender Leiter des Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz.
Kinder können per Lastenrad emissionsarm zur Kindertagesstätte, zur Grundschule oder in der Freizeit befördert werden. Das motorisierte "Elterntaxi" wird durch die klimafreundliche Alternative entbehrlich, meint die Stadtverwaltung.
Allerdings: Wer einmal mit den langen Lastenrädern unterwegs war weiß, dass sie nicht einfach zu bewegen sind: Auf engen Straßen und bei Kurvenfahrten verlangen sie Platz und einiges an Übung, manche Modelle sind sperriger als andere.
Der Klima-Weisheit Schluss sind sie wohl noch nicht. Für Autos gesperrte Zufahrten vor Schulen und wesentlich mehr wirklich breite, sichere Radwege wären wohl eine bessere Alternative als Lastenräder zumindest für Privatpersonen.
Und wer einen Kleingarten hat weiß, dass der Transport von acht bis 16 Säcken Erde im Frühjahr für die Gartenbeete oder ähnlich sperrigem und schweren Material mit einem Lastenrad schon sehr athletische Fähigkeiten verlangt.
Das Förderprogramm für die Anschaffung von Lastenrädern startet am Dienstag, 1. Juni. Die Gesamtfördersumme pro Jahr beträgt eine Million Euro.
Der digitale Förderantrag und die Förderrichtlinie sind rechtzeitig zum Termin abrufbar über www.duesseldorf.de/umweltamt