Chancen für neues NRW Regierungsviertel steigen

Elferrat tagt zum Regierungsviertel

Von Jo Achim Geschke |

Stadttor-Hochhaus mit Spiegelung

Er ist Mitglied im Elferrat, der Grüne Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld. Nicht im Karneval, sondern ganz ernsthaft im Landtag: Düsseldorfer Abgeordnete aus allen Parteien haben sich zusammen getan, um über das künftige Regierungsviertel nachzudenken. Denn da ergeben sich neue Möglichkeiten, weil das Innenministerium an der Haroldstraße demnächst abgerissen – oder vielleicht doch kernsaniert wird.

Im Sommer nächsten Jahres, so Engstfeld, zieht das Innenministerium um. Dann residiert des Ministerium im ehemaligen West-LB-Gebäude, jetzt „Portigon“, an der Herzog-/ Ecke Friedrichstraße, das inzwischen „Herzog-Terrassen“ heißt.  „Bisher gab es immer nur eine Umwandlung Schritt für Schritt, aber noch ein Konzept, erläutert der Landtagsabgeordnete. Denn bisher sind Ministerien und deren Abteilungen mit ihren Büros auf die ganze Stadt verteilt. Das Umweltministerium sitzt etwa am Kennedydamm, das Justizministerium am Martin-Luther-Platz. Insgesamt beschäftigt das Landesregierung 4200 Menschen – etliche müssen des öfteren aus den verstreuten Büros in die Staatskanzlei oder in den Landtag am Rhein fahren.

Zunächst hatte das Land das ehemalige Mannesmann-Hochhaus von Vodafone gekauft. Dort sollte das Innenministerium einziehen. Doch dann stellte sich heraus, dass dies – etwa wegen der Abhörsicherheit – nicht funktioniert. Dann zog das Wirtschaftsministerium dort ein, Dadurch wurden schon mal Räume frei für Dependancen der Ministerien, die teils sogar in Essen saßen.

Beim Innenministerium bleibt die Frage: Wird es abgerissen oder kernsaniert. Denn es ist teils asbestverseucht. Was geschieht mit der frei werdenden Fläche? Dort war vor Jahren schon mal ein rundes Hochhaus geplant. Dort ist tatsächlich noch Platz genug.

Eine Option ist, dass die Staatskanzlei aus dem Stadttor auszieht und in ein neues Gebäude an der Haroldstraße. Allerdings laufen die Mietverträge, die der damalige Ministerpräsident Clement (SPD) abgeschlossen hatte,  bekanntermaßen noch in das nächste Jahrzehnt hinein.  

 

 

„Umzüge und Neubauten müssen selbstverständlich finanziell darstellbar sein“, formuliert Engstfeld. Außerdem habe selbstverständlich die Stadt die Planungshoheit. „Wir überlegen jetzt“, sagt MdL Engstfeld für den Elferrat, „und der Landesbaubetrieb BLB soll mal überplanen, wieviel Kosten für eine solches  Regierungsviertel entstehen können.

Die Chancen für eine neue Planung zu einem echten Regierungsviertel sind bestens: Die neue Ampel-Kooperation hat sich ein Regierungsviertel in ihre Vereinbarung geschrieben, und OB Thomas Geisel (SPD) hatte schon im Wahlkampf gesagt, er wolle mit dem Land besser kommunizieren als sein CDU-Vorgänger.

Stadttor Staatskanzlei