Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem die Frauen länger arbeiten müssen, um das durchschnittliche Vorjahresentgelt der Männer zu erzielen. Denn Frauen verdienen in Deutschland immer noch 22 Prozent weniger. Unter dem Motto »Wir brennen für Lohngerechtigkeit« und deutlich sichtbar gekleidet, treten die Mitwirkenden in Düsseldorf für die Forderung nach gleichem Lohn ein. Unterstützerinnen und Unterstützer sind ausdrücklich herzlich willkommen.
Mit einem durchschnittlichen Brutto-Stundenverdienst von 16,09 Euro verdienten Frauen in NRW im Jahr 2016 rund 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen (20,76 Euro), so IT NRW. Die Differenz zwischen Männer und Frauen bei der Entlohnung lag im Jahr 2006 bei 24 %, 2010 bei 23 %, und 2015 auch bei 23 %. (Im Jahr 2006 lag der durchschnittliche Brutto-Stundenverdienst ohne Sonderzahlungen für Männer bei 18,29 Euro, für Frauen bei 13,89 Euro.)
Das Argument, Frauen verdienten statistisch weniger, weil sie in Teilzeit arbeiteten oder vor allem in Job für geringen Lohn, zieht übrigens nicht. Frauen müssen vor allem dann in Teilzeit arbeiten, wenn sie Kinder haben. Denn Männer verdienen auch im gleichen Job noch rund 6 % mehr als Frauen. Wer Heim und Kinder finanzieren muss, schickt als Familie also den Mann in den besser bezahlten Job. Den größten Anteil an Teilzeitarbeit haben denn auch die Frauen. Zudem arbeiten viele Frauen als Reinigungskraft (Kraft ist da wörtlich zu nehmen), weil sie dazu verdienen müssen, wenn der Mann nur eine schlecht bezahlte Arbeit hat. Der Mindestlohn – in Deutschland der geringste in Europa – kann das auch nicht auffangen.
Dr. Andrea Hellmich, Gruppenleiterin in der Abteilung "Emanzipation" und Leiterin des Referats "Chancengleichheit in der Wirtschaft" des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke werden die Aktion vor Ort unterstützen. Zur Veranstaltung aufgerufen haben : Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), BPW Club Düsseldorf e. V., Bündnis 90 / Die Grünen, Büro für die Gleichstellung von Frauen und Männern, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), FDP-Ratsfraktion, Frauenunion Kreisverband Düsseldorf, Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd), Ratsfraktion – Die Linke, Sozialverband Deutschland e. V. (SoVD), ver.di Bezirksfrauenrat Düsseldorf.