„Also die, von denen angenommen werden muss, dass die Politik ihre Interessen eher nicht vertritt, gehen mehrheitlich wählen, sollten also von den Parteien ernst genommen werden“, so Fiftyfifty. Die jährlich veröffentlichten Wohnungslosenzahlen beruhen allerdings nur auf Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Da dränge sich, so die Fiftyfifty-Verkäuferin Heidi (60), doch der Eindruck auf, was nicht gezählt werde, zähle auch nicht. Heidi spricht sich zudem dafür aus, die Sozialhilfe zu verdoppeln. Fiftyfifty-Verkäufer Stefan, 42 Jahre alt, wünscht sich von der Politik ein preiswerteres Sozialticket – 20 Euro seien angemessen, die derzeit 35 Euro viel zu viel. Und Fiftyfifty-Frau Sandra, 43 Jahre alt, die gerade erst durch das Fiftyfifty-Projekt „Housing-First“ nach neun Jahren Notunterkunft eine Wohnung bekommen hat, plädiert für eine echte Mietpreisbremse, die diesen Namen auch verdiene.
Fiftyfifty erscheint monatlich, die September-Ausgabe ist ab heute erhältlich. Die Hälfte des Verkaufspreises von 2,40 Euro dürfen die wohnungslosen Verkäufer für sich behalten.