Die Kritik der Gewerkschaft : Die Stadt habe „mit ihrer CDU-FDP-Mehrheit in der vergangenen Legislaturperiode den Ausbau der Gymnasien sträflich vernachlässigt: Vor 3 Jahren sollte noch im Düsseldorfer Norden ein neues Gymnasium gegründet werden, wurde aber aufgrund zahlreicher Bedenken (Einzugsgebiet, Verkehrsanbindung) verworfen.“
Und weiter : „Der im Schulentwicklungsplan 2012 geplante Ausbau der Kapazitäten an den bestehenden Gymnasien auf 83 Eingangsklassen mit den entsprechenden Fachräumen fand aber nicht statt: So wurden im Schuljahr 2014/2015 für die 1903 Schülerinnen und Schüler nur 63 Eingangsklassen gebildet, was im Durchschnitt 30 Schülerinnen und Schüler pro Klasse entspricht. Einige Gymnasien bildeten sogar Eingangsklassen mit bis zu 32 Schülern, was dem Klassenfrequenzrichtwert des Ministeriums von 27 deutlich widerspricht. Die Jüngsten an den Gymnasien leiden also unter überfüllten Klassen, ebenso die Lehrerinnen und Lehrer, die so die individuelle Förderung nur unter erschwerten Bedingungen umsetzen können.“ Laut GEW hätten in den vergangenen Jahren mindestens 74 neue Klassen gebildet werden müssen –laut Schulentwicklungsplan 2012 seien auch 83 neue Klassen vorgesehen worden.
Laut Stadtverwaltung wurden insgesamt 4117 SchülerInnen zu den weiterführenden Schulen angemeldet, das sind 8 % mehr als im Vorjahr (2014/15: 3.803).
Auf eine Anfrage der Grünen zu den Klassenfrequenzen teilte die Verwaltung mit: Bei den Jahrgangsstufen 5 ist an Gymnasien und Realschulen als Richtwert eine Klassenfrequenz von 27 SchülerInnen vorgesehen, es ist aber auch möglich, in den Stufen 5 und auch 6 ebenso Klassen mit 31 SchülerInnen zu bilden, das ist die sogenannte Bandbreite. Tatsächlich geht aus der Antwort hervor, dass an vier Gymnasien die vorgegebene Klassenfrequenz in Klasse 5 mit bis zu 30 SchülerInnen überschritten wird: Am Geschwister-Scholl-, Cecilien-, Anette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium und am Gymnasium Gerresheim.
In Klassen des Gemeinsamen Lernens an Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen kann, so die Verwaltung, „laut Rechtsverordnung die Bandbreite unterschritten werden, wenn rechnerisch pro Parallelklasse mindestens zwei Schüler/Innen mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf aufgenommen werden und im Durchschnitt aller Parallelklassen die Bandbreite eingehalten wird.“
Die Anmeldezahlen – private Schulen verzeichnen Zuwachs
Neun Gymnasien verzeichnen höhere Anmeldezahlen als im Vorjahr. Insgesamt wurden an Gymnasien 2697 SchülerInnen angemeldet, das sind 217 mehr als für das vorigen Schuljahr. Auffallend dabei : Die Anmeldezahlen an privaten Schulen wie das Fliedner-Gymnasium in Kaiserswerth oder das private Suitbertus-Gymnasium verzeichnen Zulauf ebenso wie die freie evangelische Gesamtschule (plus 44 auf 94 Anmeldungen). Der Trend, mit ausreichen hohem Einkommen Kinder an einer Privatschule einzuschulen, hält weiter an.
Die neue Gesamtschule an der Lindenstraße, die jetzt dort aufgebaut wird, erhielt für die Eingangsklasse 92 Anmeldungen.
Während das Görresgymnasium einen Rückgang (minus 17 ) ebenso wie vier andere verzeichnet, haben beispielsweise Gymnasien wie das Humboldt- (von 172 auf 241 SchülerInnen) , Geschwister-Scholl- (von 156 auf 193) Leibniz-Gymnasium (plus 29 auf 116) und Comenius- (plus 27 auf 132) mehr Anmeldungen registriert.
An den Realschulen wurden insgesamt 1177 SchülerInnen angemeldet, ein Plus von 162 Kindern.
Die Anmeldezahlen der Hauptschulen sind mit 238 fast gleich geblieben (minus 1).
Über den Unterricht für Flüchtlinge wird NDOZ.de in einem gesonderten Artikel berichten.