Seit Jahren wird die Verkehrsplanung am neuen Wohnviertel auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte (Glasmacherviertel) heftig diskutiert. Erste Planungen (unter CDU/ FDP Mehrheit) sahen eine vierspurige Straße an der Bahnlinie entlang vor. Diese von der Initiative so genannte „Stadtautobahn“ konnte mit den neuen Mehrheiten abgebogen werden. Dort soll eine zweispurige Straße verlaufen und die Linie U 73 südlich der S-Bahntrasse.
Für die zukünftige Führung des Verkehrs zwischen der Rampenbrücke am S-Bahnhof Gerresheim und der Torfbruchstraße (Richtung Dreherstraße und Staufenplatz) einerseits sowie der Höherhofstraße/Höherweg Richtung Ronsdorferstraße/Automeile andererseits fordert die Initiative nun vehement eine veränderte Verkehrsplanung und unter anderem mehr Lärmschutz auch für das südliche Gerresheim.
Die Forderungen der Initiative gegen die Stadtautobahn L 404n :
„Die zentralen Punkte unserer Stellungnahme betreffen den Lärmschutz für die bestehenden Wohngebiete südlich der Bahn, die Trassenführung der Stadtbahnlinie U 73 entlang der S-Bahnlinie und die von uns befürchtete starke Belastung des Zamenhofweges und der Bertastraße im südlichen Gerresheim:
- Zum Lärmschutz fordern wir, nicht nur den Schutz des neuen Wohngebietes im Glasmacherviertel im Auge zu haben, sondern genauso und gleichberechtigt auch den Schutz der Anlieger in der Höherhofstraße und dem Wohnviertel südlich der Bahn.
- Die Stadtbahntrasse soll nach den derzeitigen Plänen der Verwaltung in der Mitte der geplanten neuen Straße entlang der Bahn geführt werden. Das führt dazu, dass die Straße, die nach den Festlegungen im Kooperationsvertrag der Ampel nur zweispurig werden soll, faktisch doch vier Fahrspuren haben wird, von denen dann die beiden mittleren abschraffiert werden sollen, um sie für den Autoverkehr zu sperren. Wir fordern stattdessen, die Stadtbahn auf einer eigenen, begrünten Trasse neben der zweispurigen Straße zu führen. Das ist umweltfreundlicher und dokumentiert deutlich, dass hier eine normale innerstädtische Straße entsteht.
- Wir lehnen die Planung ab, nach der die Verlängerung der Stadtbahnlinie auf dem Großteil der Strecke parallel zur S-Bahn in der Straßenmitte geführt wird. Diese Planung führt dazu, dass es vier Fahrspuren gibt, von denen die beiden mittleren nur abschraffiert werden sollen. Wir sehen darin die Anlage für eine mögliche spätere Vierspurigkeit dieser Straße. Stattdessen schlagen wir vor, die Bahn auf einer eigenen, begrünten Trasse möglichst südlich neben der Fahrbahn zu führen. Damit wird die von der Ampel beschlossene Zweispurigkeit der Trasse definitiv festgeschrieben.
- Wir lehnen die Planung ab, dass am Ende der Straße parallel zur S-Bahn in Richtung Westen zweispurig nach links in die Straße Nach den Mauresköthen abgebogen werden kann. Die rechte der beiden Linksabbiegespuren wird nach der bisherigen Planung dann sofort zu einer Rechtsabbiegespur in den Zamenhofweg. Damit wird ein "Bypass" vom Bahnhof Gerresheim über Zamenhofweg und Bertastraße vorgegeben, den alle die benutzen werden, die dem Verkehr auf der Torfbruchstraße und der Dreherstraße ausweichen wollen. Das würde vor allem für die Anwohnerinnen und Anwohner der Bertastraße, aber auch für die Radfahrer und Fußgänger auf dieser Strecke zu einer völlig unzuträglichen Belastung führen. Stattdessen schlagen wir vor, das Rechtsabbiegen in den Zamenhofweg nur für den Verkehr auf der Straße Nach den Mauresköthen aus Richtung Bauhaus auf einer eigenen Rechtsabbiegespur zuzulassen, um so den möglichen Schleichverkehr von Osten her Richtung Hellweg zu unterbinden. Der Verkehr auf der Straße entlang der Bahn würde dann über Höherhofstraße und Höherweg stadteinwärts geführt.
- Nach den derzeitigen Plänen der Verwaltung soll es am westlichen Ende der neuen Straße entlang der Bahn zwei Linksabbiegespuren auf die Straße Nach den Mauresköthen geben, von denen die rechte dann unmittelbar zu einer Rechtsabbiegespur in den Zamenhofweg wird. Damit wird nach unserer Befürchtung ein Schleichweg vom S-Bahnhof Gerresheim über Zamenhofweg und Bertastraße in Richtung Hellweg entstehen. Er würde von allen denjenigen benutzt, die die Torfbruchstraße und die Dreherstraße umgehen wollen. Die Bertastraße kann diesen zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen, für die Anwohner, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer würden erhebliche Belastungen und unkalkulierbare Gefahren entstehen. Wir schlagen daher vor, das Rechtsabbiegen aus der Straße Nach den Mauresköthen in den Zamenhofweg nur für die Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen, die aus Richtung Bauhaus kommen. So würde der Schleichverkehr wirksam unterbunden.
- Um den Bewohnerinnen und Bewohnern von Gerresheim südlich der Bahn auch weiterhin eine Anbindung an die Heyestraße und die dortigen Geschäfte zu sichern, schlagen wir vor, dass aus der Morperstraße nach links in die Heyestraße abgebogen werden kann. Wenn hier nur geradeaus gefahren oder nach rechts abgebogen werden kann, führt dies zu einer stärkeren Belastung im Brühl und/oder in der Quadenhofstraße. Außerdem werden darunter die Geschäfte und die Gastronomie in der Heyestraße leiden, weil potentielle Kundinnen und Kunden sich womöglich anderweitig orientieren.“
Außerdem schlägt die Initiative vor, dass an der jetzigen – später nicht mehr benötigten – Schleife der U 73 nicht nur ein Park-and-Ride-Platz sondern ein ein zweigeschossiges Parkdeck vorzusehen, das "niveaugleich" von der Rampe aus angefahren werden kann und das dann deutlich mehr PKWs (300 statt 150) aufnehmen könnte. Das mache den Umsteigepunkt Gerresheim S deutlich attraktiver und trage zugleich auch zur Entlastung der bestehenden und der zukünftigen Wohnviertel vom Parkraumsuchverkehr bei.
Termin:
Donnerstag, 16. Juni, 18.00 Uhr, Gymnasium Gerresheim, Am Poth 60