In Deutschland, so das Institut, liegt die Hartz-IV-Quote im Schnitt bei 9,6 %, in NRW bei 11,6 %. Damit liegt Düsseldorf bei den Zahlen knapp hinter Köln (13,1 %) und beispielsweise noch vor dem Kreis Mettmann (9,9 % ), der Region Aachen (10,7 %) und dem Kreis Düren (10,8 %).
Es sind nicht nur Langzeitarbeitslose, die “Hartz IV” beziehen. Übrigens bevorzuge ich das Wort Berechtigte oder Bezieher, weil “Empfänger” so nach Almosen klingt und die Hartz IV-Bezieher ja ein verbrieftes Recht auf die Unterstützung haben. Dazu gehören Alte mit dem Anspruch auf Grundsicherung im Alter und “Auftstocker”, also jene, die mit geringem Lohn ihren Lebensunterhalt – trotz Arbeit – nicht allein bestreiten können.
In Düsseldorf gibt es weit über 30.000 “Bedarfsgemeinschaften” (Hartz IV-Bezieher) und weit mehr als 60.000 Menschen, die auf diese staatliche Unterstützung angewiesen sind. Neue Zahlen gibt es mit dem Arbeitsmarktbericht Ende August.
Das Institut für Arbeit und Qualifkation (IAQ) der Uni Duisburg Essen :
In allen NRW-Großstädten (mit Ausnahme von Bonn und Münster) liegt die Hartz IV-Quote über dem Landesdurchschnitt von 11,6 Prozent. …
… „Gerade Städte und Kreise im Strukturwandel, die unter einer hohen Arbeitslosigkeit leiden, haben hohe Empfängerquoten“, stellt Prof. Dr. Gerhard Bäcker fest. „Dass die Menschen in den Ruhrgebietsstädten besonders stark von Hartz IV abhängig sind, kann deswegen kaum überraschen.“ … „Die Unterschiede zwischen Stadt und Land rühren deshalb auch daher, dass sich im großstädtischen Raum die sozialen Problemlagen konzentrieren: Hier gibt es viele Alleinerziehende und Ein-Personenhaushalte“, erläutert Bäcker.
Im Bundesgebiet sind laut Statistik 9,6 Prozent der Bevölkerung zwischen 0 und 65 Jahren im März 2014 von Hartz IV abhängig gewesen. Allerdings machen viele Leistungsberechtigte – aus Unwissenheit, Scham oder anderen Gründen – von ihrem Anspruch keinen Gebrauch. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass der Kreis der hilfebedürftigen Menschen deutlich größer ist als in der Statistik.
Die Forderung der Grünen Ratsfraktion (Auszug):
„Diese Zahlen zeigen, dass die Stadt Düsseldorf sich nicht rechtzeitig um ein kommunales Arbeitsmarktprogramm gekümmert hat, um unter anderem die absehbaren drastischen Sparmaßnahmen des Bundes bei der Beschäftigungsförderung aufzufangen“, so die Fraktionssprecherin der GRÜNEN, Angela Hebeler. Für den Fachtag „Teilhabe durch Beschäftigung“ am 22. 09. 2014 erwartet die GRÜNE Ratsfraktion deshalb die Vorstellung von guten Beispielen aus anderen Kommunen. „Das Ziel muss sein, dass die Stadt Düsseldorf nach diesem Erfahrungsaustausch zügig ein eigenes Konzept für den Arbeitsmarkt umsetzen kann.“
Info der IAQ : www.iaq.uni-due.de/aktuell/presse/2014/140821.php