Stadt und DB unterzeichnen also nun zunächst eine „Rahmenvereinbarung“. Festgelegt ist darin: Ein europaweiter Wettbewerb für die neue Gestaltung inklusive Bahnhofsgebäude und dem Vorplatz. Außerdem soll die ehemalige Disco (Zwischen Bahnhof und Kino) abgerissen werden. Dort soll, so die bisherige Planung, der Bau eines Hochhauses von rund 100 Metern Höhe „untersucht werden“. Die Stadt kann allerdings den Platz zeitlich unabhängig vom Hochhausbau realisieren. Außerdem soll der „Immermannhof“ (Bürobau gegenüber vom Hauptbahnhof) sowie der zum Worringer Platz hin gelegene Fernbusbahnhof mit in den europaweiten Wettbewerb einbezogen werden.
Im Vorfeld dieses Wettbewerbs sollen die Düsseldorfer online oder in Workshops mit Anregungen und Vorschlägen am Verfahren „fortwährend“ beteiligt werden.
Die Kosten für das Verfahren sollen Bahn und Stadt Düsseldorf gemeinsam tragen. Für den Wettbewerb (Koordination, Moderation) werden „zwei externe Dienstleister“ beauftragt.
Am Konrad-Adenauer-Platz soll, so heißt es in der Vereinbarung, „neben der Optimierung aller Verkehre auf dem/am Platz – ein Ankunftsort geschaffen werden, der durch seine gesteigerte Attraktivität auch als Treffpunkt und Aufenthaltsort dient. Zudem soll die Orientierung aller Nutzer gewährleistet und eine oberirdische Wegeleitung der Bürger und Reisenden in Richtung Innenstadt geschaffen werden.“
Platz für Fahrräder und E-Autos
Neben der Optimierung der Rheinbahnanbindung (zum Umsteigen etwa) soll es auch eine verbesserte Erreichbarkeit mit dem Fahrrad geschaffen werden, „wozu aus Sicht der Stadt auch das Offenhalten der Option einer späteren Ertüchtigung des Gepäcktunnels als Fahrradtunnel gehört - sowie überdachte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.“
Außerdem soll es Platz geben für Car-Sharing, E-Mobilität (E-Autos, Ladestationen) und einen besseren Taxiplatz.
Der Zeitplan
Zunächst wird jetzt die Rahmenvereinbarung zwischen Stadt und DB unterzeichnet. Dann soll bis zum Sommer die Bürgerbeteiligung mit Workshops und Vorträgen geben. Danach startet der Wettbewerb bis gegen Ende des Jahres.
Im kommenden Frühjahr soll es dann für die einzelnen Projekte (Vorplatz, Aus- und Umbau Hauptbahnhof, eventuell Hochhaus) konkret werden.
Ein ambitionierter Plan, der sicherlich noch einige zeitliche Ergänzungen erfahren wird: Bei jedem großen Bauprojekt gibt es Verzögerungen. Und ob das 100-Meter-Hochhaus der DB so gebaut werden kann, steht auch nicht fest. Gegen solche Riesen gibt es viele Vorbehalte in der Politik. Allein der zu erwartende, bei Hochhäusern immer auftretende kräftige Wind ist schon ein Argument. Dass das Hochhaus den denkmalgeschützten Turm des Hauptbahnhofs um etliches in den Schatten stellt, müsste wohl auch bedacht werden.
(Autor: Jo Achim Geschke)