Beim Fachtag „Kita aktiv“ kamen am Dienstag auch einige Hundert Jugendliche zur Informationsausstellung in der VHS am Hauptbahnhof, bei der die Stadtverwaltung, die Arbeitsagentur, der I-Punkt Familie sowie die Berufskollegs, die entsprechende Ausbildungen anbieten, über den Beruf der Erzieherin und des Erziehers informierten .
Hintzsche betonte, dass die Quote der Betreuung unter Dreijähriger bis 2018 / 19 auf 60 Prozent gesteigert werden soll, zurzeit liegt sie bei 42 %. „Das bedeutet auch, dass Erzieherinnen ein sicheres und attraktives Arbeitsfeld haben werden“, so Hintzsche. Zudem seien in den Kitas 70 bis 80 Prozent Ganztagsplätze, so dass es kaum Springer oder Halbtagsarbeit gibt. Regelmäßig werden zudem von der Stadtverwaltung die Arbeitsverträge entfristet, Ziel sei, ganz auf befristete Verträge zu verzichten. Hintzsche und Iris Bellstedt als Sprecherin der Träger der Wohlfahrtsverbände betonten, dass sich das Arbeitsfeld der Erzieherinnen erheblich verändert habe. Es gebe in den Kitas Schwerpunkte wie Bewegung oder Musik, und die Kitas, so Hintzsche. „wirken längst in den Sozialraum hinein“, etwa durch Zusammenarbeit mit Eltern und Schulen.
Mehr Erzieherinnen sind auch deshalb nötig, weil die Gruppen kleiner werden sollen, besonders in Sozialräumen mit vielen verschiedenen Ethnien, so Hintzsche. „Außerdem würden wir uns freuen, wenn es mehr männliche Erzieher gäbe“, betonte er.
Damit Erzieherinnen frühzeitig eingestellt werden können, habe die Stadt mit den Trägern vereinbart, dass schon vor Eröffnung neuer Kitas Verträge mit neuen MitarbieterInnen geschlossen werden können.
Iris Bellstedt (Paritätischer Wohlfahrtsverband) verwies darauf, dass rund zwei Drittel der Einrichtungen in der Stadt von den Wohlfahrtsverbänden getragen werden. Die Bezahlung für diese anspruchsvolle Tätigkeit sollte allerdings besser werden. Erzieherinnen verdienen im Durchschnitt etwa 2400 Euro brutto monatlich. Zurzeit wird der Bundesrahmenvertrag, von Verdi gekündigt, für die Gehälter neu verhandelt. Auch Hintzsche stimmte dem zu: „Gestiegene Anforderungen müssen entsprechend entlohnt werden“, sagte er, verwies aber darauf, dass die Stadt nicht allein verhandelt, sondern der kommunale Verbund.