Die neue Kämmerin wird es nicht leicht haben: Im Etatentwurf für 2016 werden zwischen 35 und 50 Millionen Euro fehlen, als Folgen der bisherigen Ausgabenpolitik. Die Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge – so sie denn nicht umfangreicher von Bund und Land übernommen werden - werden die Stadtkasse auf Jahre belasten, ebenso der dringend nötige Neu- und Ausbau der Schulen etc etc. Und über allem hängt die Ideologie des „Sparens“ um jeden Preis unter der bisher konservativen Überschrift „Schuldenfreie Stadt“.
Schneider war unter anderem als Referentin für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt tätig und hat den Referentenstab des Kölner Oberbürgermeisters geleitet. Sie wirkt in einem Forschungsprojekt zur nachhaltigen Finanzpolitik mit und war sechs Jahre Dozentin an der Fachhochschule Köln.
OB Geisel: „Dorothee Schneider ist nicht nur eine anerkannt exzellente Finanzfachfrau, sie verfügt außerdem über einen breitgefächerten Hintergrund in der Kommunalpolitik und auf vielen Feldern der Verwaltung. Ich freue mich, dem Stadtrat die beste Frau für das Amt des Kämmerers vorschlagen zu können.“
Die Landeshauptstadt hatte das Amt öffentlich ausgeschrieben. Es gab 30 Bewerbungen aus ganz Deutschland. Dorothee Schneider hat nach Überzeugung des Oberbürgermeisters das optimale Profil für das Wahlamt als Beigeordnete im Düsseldorfer Verwaltungsvorstand.
Sie wird dem Stadtrat am Donnerstag, 10.September, zur Wahl vorgeschlagen und soll ihr Amt möglichst im Oktober 2015 wie üblich für acht Jahre aufnehmen.
Der bisherige Kämmerer Manfred Abrahams wird zu den Stadtwerken wechseln. Als sein Nachfolger in der Funktion als Stadtdirektor ist Sozial- und Multidezernent (Jugend-, Wohnen) Burkhard Hintzsche vorgesehen.
Kölns OB Jürgen Roters lobt selbstredend die Auswahl seines Parteikollegen: „Diese Entscheidung aus Düsseldorf ist nicht nur eine Auszeichnung für unsere Mitarbeiterin, sondern auch für die hohe fachliche Qualität bei der Stadtverwaltung Köln. Ich habe Dorothee Schneider wegen ihrer hervorragenden Kenntnisse und ihres großen Engagements als Leiterin des Referentenstabes in meinem OB-Büro außerordentlich schätzen gelernt und deshalb 2012 die Entscheidung getroffen, sie zur Kämmereileiterin in Köln zu machen. Dort hat sie sich als exzellente Finanzfachfrau bewährt.
Würde sie vom Düsseldorfer Stadtrat als neue Stadtkämmerin gewählt, wäre das für uns ein Verlust. Es ist aber verständlich, wenn sich eine so ausgewiesene Fachfrau auf eine herausgehobene Position in der Landeshauptstadt bewirbt. Mein Kollege Thomas Geisel hat eine sehr gute Wahl getroffen.“
In Köln wird übrigens am 13. September eine Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister gewählt.
(Text Jo Achim Geschke)