Der Eigentümer des Gebäudes, das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein (VZN), hat nach dem Auszug der Schalterhalle der Post mit den Bauarbeiten bereits begonnen. Mitte 2019 wird dann die Stadt mit dem Ausbau für das Theater FFT beginnen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Das Bahnhofsviertel unserer Stadt ist im Wandel: Die Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes und die Revitalisierung des Bahnhofsvorplatzes sollen die Aufenthaltsqualität dieser zentralen Orte deutlich erhöhen und diese zum Entrée der Landeshauptstadt machen. Das neue KAP1 wird als künftige Heimat von Zentralbibliothek, FFT oder auch des Theatermuseums seinen Teil zur positiven Entwicklung beitragen. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich auf ein neues kulturelles Zentrum freuen."
Aktuell laufen die Entkernungsarbeiten für die neue Schließfachanlage der DHL, die bereits Anfang 2019 ihre neuen Flächen beziehen soll. Die integrierte Planung sieht ein Nach- und Nebeneinander von Abbruch und Neubau in den verschiedenen Teilen des Gebäudes vor. Der Ausbau der Mietbereiche der Landeshauptstadt Düsseldorf beginnt im Januar 2019.
Mitte 2019 will die Stadt mit dem Ausbau für das FFT beginnen
Im 1. Obergeschoss wird zukünftig das FFT Juta und das FFT Kammerspiele zusammengeführt. Die Zentrierung dieser Kultureinrichtungen bietet Austausch- und Kooperationsmöglichkeiten mit den anderen Kultureinrichtungen im Gebäude und im unmittelbaren Umfeld mit Central und dem Tanzhaus NRW. Für das FFT werden auf einer Fläche von über 2.200 Quadratetern ein flexibel nutzbarer Theatersaal mit bis zu 235 Besucherplätzen und zwei Probebühnen, von denen eine zusätzlich auch für Aufführung mit Publikum genutzt werden kann, erstellt. Das Foyer des Theatersaals wird ebenso für unterschiedlichste Veranstaltungen und Events nutzbar gestaltet. Aus den großen Fenstern des Foyers schweift der Blick der Besucherinnen und Besucher über den zukünftig ebenfalls neugestalteten Konrad-Adenauer-Platz.
Zentralbibliothek
Das 2. und 3. Obergeschoss wird die neue Heimat der Zentralbibliothek. Über den noch zu bauenden neuen gläsernen Eingang des Gebäudes können die Besucherinnen und Besucher mit drei schnell fahrenden Aufzügen die Obergeschosse erreichen. Die zukünftige Zentralbibliothek wird einen für die Büchereibenutzer zugänglichen Bereich von rund 7.750 Quadratmetern umfassen. Eine großzügige interne Treppe erschließt aus der Zentralbibliothek heraus den ruhigeren Bereich der Bibliothek im 3. Obergeschoss um den heute schon vorhandenen begrünten Innenhof. Auch dieser Innenhof wird zukünftig für Bibliotheksbesucher geöffnet und nutzbar sein. Insgesamt wird die Stadtbücherei mit rund 12.600 Quadratmetern mehr als die Hälfte der angemieteten Fläche belegen. Die Zentralbibliothek wird komplett neu ausgestattet und erhält insbesondere deutlich mehr Besucherarbeitsplätze.
Ausstellungsraum für das Theatermuseum
Wie vom Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf angeregt, konnte auch noch ein zusätzlicher Ausstellungsraum für das Theatermuseum integriert werden. Dieser befindet sich mit direktem Anschluss an die Bibliothek im 3. Obergeschoss. Theatermuseum und Stadtbibliothek nutzen darüber hinaus gemeinsam den multifunktional konzipierten Vortragssaal/Theatersaal im 2. Obergeschoss und den Pädagogikraum, in dem vor allem Angebote für die jungen Besucherinnen und Besuchern der Bibliothek und des Theatermuseums erfolgen werden. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: "Insgesamt wird das Theatermuseum an seinem neuen Standort über eine Fläche von 1.100 Quadratmeter zur Allein- bzw. Mitnutzung verfügen. Durch den unmittelbaren Bezug zur Zentralbibliothek wird das Museum neues, zusätzliches Publikum erreichen, all dies in einer zeitgemäßen und für die Besucherinnen und Besucher attraktiven Ausstattung."
Die Kulturbauverwaltung plant gemeinsam mit mehreren externen Architektur- und Ingenieurbüros die Ausgestaltung des Gebäudes zu einem neuen kulturellen Highlight der Stadt. Eine Arbeitsgemeinschaft aus dem Düsseldorfer Architekturbüro Meyer Architekten und dem auf Theaterbau spezialisierten Hamburger Büro DFZ Architekten plant den Theaterbau für das FFT. Das Augsburger Büro Schrammel Architekten zeichnet für die Innengestaltung der Zentralbibliothek verantwortlich und wird hierbei durch das Büro für Lichtgestaltung Bartenbach aus Innsbruck unterstützt. In den Planungsprozess für den Ausstellungsraum des Theatermuseums wird das Düsseldorfer Büro Liethmann eingebunden. Die umfangreiche Haustechnik wird vom Büro ITG, ebenfalls aus Düsseldorf, geplant. Im Auftrag des Vermieters plant und koordiniert das Düsseldorfer Architekturbüro "RKW Architektur +" die gesamte Revitalisierung und Umgestaltung des 1991 fertig gestellten Postgebäudes.
Die dem ehemaligen Postbetrieb geschuldeten, zum Teil bis zu 7 Meter hohen Geschosse erweisen sich hierbei für die zukünftige kulturelle Nutzung als Glücksfall. So kann der Theatersaal im FFT mit einem ansteigenden Gestühl ausgestattet werden, so dass von allen 235 Plätzen eine sehr gute Sicht auf die Bühne besteht. Und auch der Zentralbibliothek kommen die hohen Geschosse zugute: so kann auch die rund 3.500 Quadratmeter große Besucherfläche der Zentralbibliothek mit Belletristikbereich, Kinderbibliothek und Jugendbibliothek im 2. Obergeschoss übersichtlich und offen gestaltet werden. Durch die geplant maximal 1,50 Meter hohen Regale wird diese Übersichtlichkeit und Offenheit weiter unterstützt.
Hintergrundinformationen zum KAP1
Auf insgesamt rund 25.000 Quadratmetern Mietfläche wird unter anderem eine moderne Zentralbibliothek mit erheblich mehr Besucher-Arbeitsplätzen und einer optimierten Erreichbarkeit realisiert. Für Düsseldorfs Kulturleben ist zudem die universell und flexibel nutzbare Spielstätte für den Theater- und Probenbetrieb des FFT Juta und FFT Kammerspiele von großer Bedeutung. Zudem wird das Theatermuseum Platz in den Räumlichkeiten am Konrad-Adenauer-Platz finden und von den Besucherströmen der Zentralbibliothek profitieren. Des Weiteren werden noch Depotflächen für das Heinrich-Heine-Institut, Stadtmuseum und das Stadtarchiv sowie im Staffelgeschoss Büroarbeitsplätze für die Stadtverwaltung realisiert.
Das Gebäude und sein Standort bieten für die vorgesehenen städtischen Funktionen große Potenziale: Die zentrale Lage mit einer optimalen Erreichbarkeit, die Nähe zu anderen Einrichtungen wie dem "Central" und dem "Tanzhaus", die guten Anlieferungsmöglichkeiten trotz der zentralen Lage und die hohen möglichen Traglasten. Das ehemalige Postgebäude wird mit seinen zukünftigen Funktionen und dem sich daraus ergebenden Besucherstrom die Lebensqualität in diesem zentralen Düsseldorfer Stadtraum stark aufwerten. Damit erhält ein Gebäude, das seine ursprüngliche Funktion verloren hat, wieder neue wichtige Aufgaben für das städtische Leben.
Die Kosten für die städtischen Ausbaumaßnahmen liegen bei 16,5 Millionen Euro.
Stadt und Vermieter planen, dass alle Arbeiten bis Ende 2020/Anfang 2021 abgeschlossen sein werden. Dann wird dieses Gebäude wieder komplett über alle Etagen genutzt werden können.