Aufgerufen unter dem Motto „Wir dürfen nicht schweigen“ gegen den wieder aufflammenden Antisemitismus hatten die Deutsch-Israelische Gesellschaft Düsseldorf (DIG), die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf (GCJZ), und auch der Düsseldorfer Appell. Unter den Teilnehmer:innen neben Vertreter:innen der Grünen wie NRW-Landessprecherin Mona Neubauer, Politiker der Düsseldorfer SPD wie Co-Vorsitzender Oliver Schreiber und mehrere Vorstandsmitglieder, auch Vertreter der Landes-CDU und der FDP sowie Gewerkschafter:innen wie der GEW und DGB-Vorsitzende Sigrid Wolf sowie der Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, Dr. Bastian Fleermann. Zu den Sprechern gehörten neben Michael Rubinstein von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf auch MdL Stefan Engstfeld (Grüne) als Vertreter der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe im Landtag.
Auch wenn es jetzt eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und Hamas gibt und gerade das Leid der Zivilbevölkerung sowohl in Israel als auch im Gazastreifen endlich beendet werden muss: Antisemitismus hat in Deutschland keinen Platz, betonten alle Redner:innen.
Thomas Kutschaty (SPD Vorsitzender NRW) schlug vor, was er auch im Landtag vorgetragen hatte:
"Dass jeder Schüler, jede Schülerin im Land einmal ein Konzentrationslager, eine Gedenkstätte besuchen muss. So kann man verstehen, was aus Judenhass wirklich werden kann.“
Das koste viel Geld – „aber das müssen wir investieren in unsere Jugend, damit sich sowas nicht wiederholen kann“.
„Wir haben jetzt tagelang bestürzende Bilder der Gewalt aus Nahost gesehen“, so OB Stephan Keller, seit Freitag gebe es mit der Waffenruhe Zeichen der Hoffnung. Aber OB Keller erinnerte dann auch an den offenen Antisemitismus in Düsseldorf, als das Mahnmal der von Nazis zerstörten Synagoge an der Kasernenstraße mit Feuer beschädigt wurde und die Israel-Fahne am Rathaus brannte.
„Das bestürzt mich als Oberbürgermeister einer Stadt, in der Menschen aus 180 Nationen und unterschiedlicher Religionen grundsätzlich friedlich zusammenleben.“
„Antisemitismus hat keinen Platz in unsere Stadt und wird nie einen Platz in unserer Stadt haben.“
„Dafür einzutreten, dass die Gewalt in Nahost endet, dass ein dauerhafter Friedensprozess etabliert wird, dass ist Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft, der Diplomaten und der Außenpolitiker. Wir hier in Düsseldorf können appellieren und für gesellschaftlichen Zusammenhalt werben. Wir können hier vor Ort Zeichen setzen für Frieden und Demokratie, gegen Hass und Ausgrenzung und Antisemitismus.“