Zurzeit bringt die Stadt rund 1800 Flüchtlinge unter, davon rund 700 in Hotels. Zusätzlich betreut das Jugendamt aktuell 148 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Zahl der unterzubringenden Menschen wird zum Jahresende auf rund 2.000, bis Ende nächsten Jahres mehr als 3.000 ansteigen. Daher wurde im runden Tisch vereinbart, kurz- und mittelfristig zusätzliche Unterbringungskapazitäten zu schaffen und das bestehende Regelsystem im Bereich Schule, Kindergarten, Jugendhilfe, Gesundheit und Sport bedarfsgerecht anzupassen.
Das Amt für Gebäudemanagement will kurzfristig neue Unterbringungsmöglichkeiten für 350 Menschen bereit stellen. Für die kommenden runden Tische wurde die Vorstellung neuer strategischer Überlegungen zur Schaffung ausreichender Unterbringungsmöglichkeiten angekündigt, um dem wachsenden Unterbringungsbedarf gerecht zu werden.
Bei der jetzigen Sitzung wurden Ziele definiert:
Für wohnungssuchende Flüchtlinge ist beim Wohnungsamt der Landeshauptstadt eine zentrale Anlaufstelle installiert worden. Die Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Wohnungsunternehmen und der Region kündigte an, mit Oberbürgermeister Geisel eine Zielvereinbarung zur Bereitstellung von zusätzlichem Wohnraum für Flüchtlinge abschließen zu wollen.
Die Wege zur gesundheitlichen Betreuung werden durch Vereinfachungen bei der Ausstellung von Krankenscheinen und ein mehrsprachiges Merkblatt optimiert. Das Gesundheitsamt wird zukünftig in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten regelmäßige Impfungen anbieten.
Das Jugendamt wird mit seinen Partnern eine Lotsenfunktion zur Förderung von Teilhabe, Bildung und Integration von Kindern und Jugendlichen einnehmen. Im Schwerpunkt werden die bestehenden Regelangebote genutzt und bedarfsgerecht ausgebaut. Hierzu gehört auch die Schaffung ausreichender Plätze in Kindertagestätten. Die Träger der Familienbildung (zum Beispiel mit einem Angebot an Deutsch-Kursen), die Sportvereine (als Integrationsmotor) und die Bädergesellschaft (mit Schwimmförderung) werden in den Stadtteilen noch stärker eingebunden. Der bewährte Einsatz von Sprach- und Kulturvermittlern soll ausgebaut werden.
Das bürgerschaftliche Engagement bei der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe wird durch eine Vernetzung innerhalb der Liga der Wohlfahrtspflege noch enger in die Flüchtlingsbetreuung eingebunden.
Die Stadt wird die räumliche Ausstattung der Schulen den steigenden Schülerzahlen anpassen und mit dem Land NRW das dafür notwendige zusätzliche Lehrpersonal abstimmen.
Der von Oberbürgermeister Thomas Geisel initiierte Runde Tisch zu Asyl- und Flüchtlingsfragen traf sich am Dienstag, 18. November, im Düsseldorfer Rathaus zu seiner zweiten Sitzung. Unter der Federführung des Sozialdezernenten Burkhard Hintzsche kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik, Kirche, Sport, Wohlfahrtsverbänden, Flüchtlingsinitiativen und der Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Wohnungsunternehmen und der Region im Plenarsaal zusammen.
Ziel des Runden Tisches ist es, angesichts der steigenden Zahl Asyl suchender Menschen Lösungen zu aktuellen Problemfragen wie die Unterbringung und Betreuung zu erarbeiten und einer drohenden Unterversorgung schnellstmöglich entgegenzusteuern. "Das ist eine besondere Aufgabe und eine große Herausforderung. Ich freue mich, dass in Düsseldorf ein breiter Konsens besteht, den Menschen, die unsere Zuwendung und Solidarität benötigen, umfassend helfen zu wollen", erklärte OB Thomas Geisel, der die zweite Sitzung des Runden Tisches zu Asyl- und Flüchtlingsfragen eröffnete.
Der nächste Runde Tisch zu Asyl- und Flüchtlingsfragen kommt am 13. Januar 2015 zu seiner dritten Sitzung zusammen.