Zum Erhalt der Meinungs- und Pressevielfalt in unserer Demokratie.
Nachdem ich 20 Jahre in der Lokalredaktion der NRZ Düsseldorf arbeitete, war dort auf Beschluss des Verlags kein Platz mehr für einige Redakteure und Freie Mitarbeiter. Lesern wird das schon aufgefallen sein am Fehlen von Namen. Dafür tauchen in der NRZ jetzt Namen von RP-Mitarbeitern/Redakteuren auf.
Meinungsvielfalt ? Pustekuchen. Der WAZ Konzern – jetzt Funke Mediengruppe – hat sich offensichtlich mit der Rheinischen Post (RP) geeinigt. Nicht nur mit der: Im Süden der Stadt (Mettmann Hilden etc) gibt es praktisch keine WZ mehr, der Inhalt kommt von der RP, bestätigt uns ein Insider. Ähnlich bei der NRZ für Hilden / Mettmann/ Langenfeld, die Inhalte von der RP bekommt. WZ in Neuss ? Nix, alles RP, sagt ein Insider.
Und Düsseldorf: Die NRZ-Redaktion ist so extrem klein geworden, dass sie eine breite politische Berichterstattung – für die sie früher auch von vielen Parteien gelobt wurde – meiner Meinung nach nicht mehr leisten kann, Inhalte kommen bekanntlich teilweise von der RP. Nichts gegen die in der NRZ noch arbeitenden Redakteure , sie müssen sehr viel tun. Für die Öffentlichkeit ist aber die Frage: Was steht in der NRZ, die immerhin eine über 60-jährige Tradition hat ?
Die RP-Gruppe ist außerdem an Center TV und und … beteiligt. Heißt : Eine Zeitungs-/ Verlagsgruppe beherrscht die Berichterstattung für Düsseldorf und Umgebung.
Objektive, unabhängige Journalisten? Jaja, von wegen – schon die Auswahl von Themen oder das Weglassen von Fakten ist ein Kommentar. Heißt: Die Einstellung von Journalisten zur sie umgebenden Realität ist immer auch von eigenen Einstellungen und Erfahrungen geprägt. Politik ist nicht nur, in einer Partei zu sein oder ihr sehr nahe zu stehen. Die RP hat sich in der Vergangenheit überregional einen Namen gemacht (z.B. in der Süddeutschen), weil sie relativ einseitig über den (abgewählten) CDU-OB Elbers berichtete. Auch wenn sich Journalisten die beruflich geforderte Sachlichkeit aufs Papier schreiben : Es bleibt immer die Frage, wie Themen gewichtet werden, ob „Soziales“ oder die Kritik an Unzulänglichkeiten in der Stadt einen größeren Platz bekommt als Boulevard-Themen etc.
Mit dem Blog – und bald mit der umfangreichen „Zeitung“ im Internet“ !! – werde ich also versuchen, etwas zur Meinungsvielfalt in der Stadt beizutragen. Ich verstehe als Journalist den Blog durchaus als Presse-Medium. Ob das so ist, entscheiden die Leser, in diesem Fall: Die Klicks. Zustimmendes Lob und Bestätigung gibt es (mündlich und per mail) bereits von vielen Personen und Institutionen. ( Ich zitiere sie hier nicht, weil ich sie dazu nicht gefragt habe.)
Und das heißt aber auch als freundlicher Hinweis mit Augenzwinkern: Leser werden gebeten, nicht nur in Facebook auf „gefällt mir“ zu klicken, sondern auch auf der Seite „josdepeche“ die Artikel zu lesen – zumindest anzulesen.
Ach ja: Für Informationen zu Veranstaltungen, Terminen etc bin ich wirklich dankbar!
Ihr
Jo Achim Geschke – jogeschke@email.de
Journalist