Vorspiel :
OB Joachim Erwin (verstorben Mai 2008) erzählt Jahre vor dem Start des Projekts an einem Stehtisch gut gelaunt dem Chronisten: „Man kann auch den Jan Wellem Platz verkaufen..“ Das nimmt keiner so richtig ernst.
1. Akt:
1. Szene: Es kommt zu einem Beschluss, den Jan Wellem Platz mit seinen Straßenbahnschienen und Bushaltestellen zu verkaufen. Es soll auch eine Verlängerung der Kö werden, wobei wohl vor allem die Luxusläden und nicht so sehr die Straße gemeint ist.
2. Szene: Die Hochstraße („Tausendfüßler“) muss weg, die ist im Weg. Es gibt aber lange Umwege, bis der Beschluss zum Abriss genehmigt wird. Auftritt Freunde des Tausendfüßlers (Massenszene mit Statisten) und dann eines Ministeriumsbeamten und der Stadtspitze ...
2. Akt
1. Szene: Statt Hochstraße sollen Tunnel die Hauptverkehrswege durch die Innenstadt erhalten. Dafür gibt es keine Landeszuschüsse. Der OB und die Ratsmehrheit beschließen: Die Stadt finanziert die Tunnel allein mit mehreren hundert Millionen Euro.
2. Szene: Der Gründgens-Platz bekommt auch eine neue Tiefgarage, was oben drauf soll, ist nicht so ganz klar. (Szene mit einigen kopfschüttelnden besorgten Bürgern, die ohne Text über die Bühne humpeln). Langes Stimmengewirr, dann: Ein Kaufhaus der oberen Nobelklasse ist als Kö-Bogen I beschlossen, es wird ein mittlerer Entwurf aus der Schublade eines sogenannten Star-Architekten ausgewählt. (Bühne an der Seite: eine Mutter mit Kind geht vorbei, Text etwa: Liebes Kind, das ist nur ein Kaufhaus, ein Entwurf aus der Schublade...)
3. Akt
1. Szene: Weil beim Kö-Bogen I ein international bekannter Düsseldorfer Architekt ausgebootet worden war, wird nun ein Kö-Bogen II nach seinem Entwurf geplant– auch Ingen Hof genannt. Es soll alles hübsch grün werden.
2. Szene: Enter OB Thomas Geisel, der ein Rad schlägt. Da wegen der Höhenflüge beim Tunnelbau kaum noch Geld vorhanden ist, müssen städtische Grundstücke sehr teuer verkauft werden. Verhandlungen wegen hoher Preise sind nicht ganz einfach... (Regieanweisung: Nur mehrere kleine, schlichte Schreibtische als Bühnenbild)
4. Akt:
1. Szene: Ein neuer Intendant des Schauspielhauses, das wegen Aufschiebung in der Vergangenheit saniert werden muss, wird vorgestellt, Wilfried Schulz mit seinem Team stellt hervorragende Ideen zu improvisierten Aufführungsorten in der ganzen Stadt bis 2017 vor. Eine Premiere soll es auf dem Corneliusplatz geben – mit Blick auf den Kö-Bogen I. In einem Zirkuszelt.
2. Szene Tiefgarage und Kö-Bogen II können wegen Verhandlungen zu Grundstücken und Bau nicht so schnell gebaut werden wie geplant. Schauspielhaus und Intendant Wilfried Schulz müssen eine Weile länger als vorgesehen mit improvisierten Aufführungs-Orten die Kultur in die Stadt bringen. (Regieanweisung: Krisensitzung nur hinter einer großen Tür als Stimmen – durchaus laut, aber unverständlich)
(Regieanweisung: Alle halten sich mit Kritik zurück, der Intendant muss darstellen, dass er zwar sauer ist, aber weitermacht ... Krisen fördern die Kreativität oder so... )
(Autor Jo Achim Geschke)
Offizielle Stellungnahme der Stadt als Material zur Inszenierung:
„Nachdem ebenfalls am 11. Mai die Abbruchgenehmigung für die Hochbauten erteilt wurde, erklärte der Investor, nunmehr zeitnah mit dem Abbruch der ersten Gebäude an der Schadowstraße beginnen zu wollen, um dadurch Freiflächen für die Baustelleneinrichtung zu schaffen. Die Vorbereitungen für die Beschlussfassung über den Bebauungsplan verlaufen planmäßig. Der Investor ist zuversichtlich, in Kürze eine vertragliche Einigung mit dem letzten verbliebenen privaten Grundstückseigentümer treffen zu können. Der Vertrag, der die städtebaulichen Interessen der Stadt und den Verkauf der städtischen Flächen an den Investor regeln soll, wird derzeit noch verhandelt und soll gemeinsam mit dem Bebauungsplan dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. (Anmerkung der Red.; Im Juli)
Die Inszenierung von Robert Wilson kann nach Aussagen des Investors wie geplant im Mai 2017 im Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz stattfinden. Die Bauzeiten werden darauf ausgerichtet. Mit der Feuerwehr werden derzeit die Anfahrtswege und Entfluchtungswege im Zuge der Baustelleneinrichtung abgestimmt.
In gleicher Weise wird geprüft, ob in der Spielzeit 2017/2018 weitere Produktionen in Abendvorstellungen für das Publikum präsentiert werden können, auch wenn tagsüber noch lärmintensive Arbeiten ausgeführt werden müssen.
Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, die Rückkehr des vollständigen Schauspielprobe- und Aufführungsbetriebes zu Beginn der Spielzeit 2018/19 zu erreichen. Stadt und Land bedauern die nun entstandene Situation für den neuen Intendanten Winfried Schulz sehr. Die Abstimmungsgespräche mit allen Projektbeteiligten werden fortgesetzt.“