Hintergrund ist die Klage der Tagesmütter: Weil Eltern ab 1. August diesen Jahres nichts mehr zu den Kosten der Tagespflege zuzahlen dürfen, fürchten viele Tagesmütter, dass sie die Kosten nicht mehr stemmen können. Tagesmütter hatten, neben den städtischen Zuschüssen für die Tagespflege, von den Eltern eine weitere Zahlung angenommen, da laut einigen Tagesmüttern die Kosten für Miete, Spielsachen, Erziehungsmitteln und Verpflegung durch die Zuschüsse nicht gedeckt seien.
Auf Anfrage der SPD berichtete Sozial- und Jugenddezernent Burkhard Hintzsche: Die Verwaltung habe keine Informationen darüber, dass Tagesmütter ihre Arbeit einstellen wollten. Die Zahl der in Tagespflege betreuten Kinder sei stetig gestiegen.
2371 Kinder betreut
Laut Dezernat gibt es 936 Tagespflegestellen in Düsseldorf, die 2371 Kinder (von 4 Monaten bis Schuleintritt) betreuen. Davon sind 96 Großtagespflegestellen mit 5 – 9 Plätzen und 155 Tagesmütter in extra angemieteten Räumen. 537 Tagesmütter betreuen Kinder in eigenen Räumen (bis fünf Kinder). Dazu kommen noch 184 Tagesmütter, die die Kinder in der Wohnung der Eltern betreuen.
Mehr als 1500 Kinder werden mehr als 35 Stunden pro Woche betreut, das sind 60 Prozent. 539 Kinder (23 % ) werden 25 bis 35 Stunden / Woche betreut.
Das zeigt, dass die Eltern wahrscheinlich arbeiten müssen. Schließlich sind die Mieten in Düsseldorf nicht gerade niedrig…
Die Tagespflege ist für die Stadt wichtig, weil sie sonst die Quote zur Betreuung der Kinder in Kitas nicht halten könnte. Denn so schnell wie nötig sind Kitas nicht zu bauen. Laut Hintzsche soll daher die Tagespflege mindestens im kommenden Jahr auch in den Kitanavigator eingebunden werden.
Das Sozialdezernat formuliert zurzeit eine Richtlinie zur Kindertagespflege in Düsseldorf. Das Jugendamt lädt alle Tagesmütter im November zu einer Informationsveranstaltung ein.